Wanderungen durch die Pariser Stadtgeschichte
Georg Bossong
Wanderungen durch die Pariser Stadtgeschichte
Paris, Stadt der Liebe und des Lichtes, Sehnsuchtsziel ungezählter Menschen aus aller Welt, Schatzhaus der Künste und Schauplatz blutiger Revolutionen, ist auch ein Ort, wo sich die französische Geschichte in einzigartiger Weise kondensiert. Die Stadtentwicklung spiegelt ganz unmittelbar die Entwicklung der Nation.
Wie Jahresringe haben sich immer neue konzentrische Kreise um den ursprünglichen Stadtkern gelegt, von der keltisch-römischen Ile de la Cité bis zum Boulevard Périphérique und weit darüber hinaus. Die Herrscher, ob Monarchen oder Präsidenten, und das stets aufrührerische Volk haben ihre Spuren hinterlassen und dem Stadtbild ihren Stempel aufgedrückt. In jeder Generation hat sich die Stadt neu erfunden. So ist sie zugleich geschichtsbewusst und zukunftsorientiert geblieben, bis heute.
In diesem Vortrag sollen einige große Linien dieser Entwicklung verstehbar nachgezeichnet und anhand ausgewählter Beispiele konkret veranschaulicht werden. Der Bogen spannt sich von den antiken Ursprüngen bis zur Gegenwart mit ihren Projekten und Konflikten. So ergeben sich Wanderungen vom Zentrum zur Peripherie, bei denen wenig bekannte Details vorgestellt, aber auch weltbekannte Sehenswürdigkeiten in neuem Licht präsentiert werden. Ein gewisser Schwerpunkt liegt im 19. Jahrhundert, als Paris so etwas wie Welthauptstadt war und als Baron Haussmann im Auftrag von Kaiser Napoléon III. die Stadt so profund umgestaltet hat wie niemand vor oder nach ihm. Näher an der Gegenwart wird auch auf die „Großen Projekte“ der Ära Mitterrand genauer eingegangen.
Der Autor, in Neustadt ansässiger Emeritus der Romanistik, hat viele Jahre in Paris gelebt und die Stadt immer wieder mit Faszination und Neugier erkundet. Der Vortrag wird illustriert mit Bildern aus eigenen Sammlungen.