Fachbereich Jugend-, Fachkräfte- und Erwachsenenbildung (FB JFEB)
Weil die internationale Jugend- und Erwachsenenbildungsarbeit nach wie vor von ehrenamtlichem Engagement getragen wird, bietet der Volksbund-FB JFEB vorwiegend Qualifizierungsmaßnahmen für ehren- und hauptamtliche Fachkräfte und Multiplikatoren der politischen Jugendbildung im In- und Ausland an. Dazu zählen auch Kooperationsveranstaltungen mit qualitätsorientierten Bildungsträgern sowie die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten (JBS) des Volksbundes.
Mit seinen Angeboten will der FB JFEB
- jungen Menschen helfen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten
- Informationen über (friedens-) politische Sachverhalte, Strukturen und Zusammenhänge vermitteln
- junge Menschen motivieren, über die eigenen Werte nachzudenken und politische Entscheidungen an Werten zu messen
- sich an professionellen Standards orientieren: Er berücksichtigt unterschiedliche Sichtweisen auf ein Thema, verdeutlicht kontroverse Positionen, leitet an zur Formulierung begründeter Urteile und entwickelt Fantasie für vielfältige und ungewöhnliche Lösungswege
- dazu motivieren, selbst Positionen für Demokratie, Gerechtigkeit, Friedfertigkeit und Menschenwürde beziehen
- die Auseinandersetzung mit Vorurteilen ermöglichen und den kulturellen Dialog von Jugendlichen untereinander fördern
- zur demokratischen Legitimation für den Erhalt und der gegenwartsorientierten Nutzung von Kriegsgräber- und Gedenkstätten beitragen.
Mit ausgewählten Referentinnen und Referenten bietet der FB JFEB Veranstaltungen zur Friedensbildung vorwiegend für Fachkräfte in (internationalen) Gruppensettings an. Er stärkt mit seiner Qualifizierungsangeboten Unterstützungsstrukturen für ehrenamtliches Engagement in der Friedensbildung in qualitätsorientierten europaweiten Netzwerken.
Zu den Arbeitsschwerpunkten des Fachbereiches gehört
- die konzeptionelle Planung und Umsetzung von Bildungsangeboten zur historisch-politischen Bildung im In- und Ausland sowohl als Präsenzveranstaltungen als auch in digitalen Formaten oder in einer Mischung beider Ansätze,
- die Koordination und Unterstützung der für die Jugend- und Bildungsarbeit zuständigen ehrenamtlichen Gremien des Volksbundes. Der „Bundesausschuss für Jugend- und Bildungsarbeit“ (BJB) legt dem Volksbund-Bundesvorstand als dessen Ausschuss Empfehlungen zur Qualitätsentwicklung sowie strukturellen und konzeptionellen Aufgabenstellungen vor. Der „Bundesjugendarbeitskreis“ ist die Interessenvertretung der in „Jugendarbeitskreisen“ oder vergleichbaren Strukturen ehrenamtlich organisierten jungen Menschen im Volksbund. Er arbeitet als Ausschuss des Volksbund-Bundespräsidiums an der Stärkung der ehrenamtlichen Strukturen.
- die Betreuung und Qualifizierung der Freiwilligendienstleistenden im Volksbund
- der Aufbau und die Betreuung des Alumni-Netzwerkes des Volksbundes sowie Angebote von Maßnahmen der politischen Erwachsenenbildung
- das Anbieten ergänzender Qualifizierungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den Volksbund-Fachbereichen „Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten“, „Friedenspädagogisches Arbeiten an Schulen und Hochschulen“ sowie dem Fachbereich „Internationale Jugendbegegnungen / Workcamps“.
Im Themenfeld Erinnerungskulturen und Teilhabe steht der Fachbereich JFEB für eine notwendige thematische Öffnung und Erweiterung der Zugänge zu historisch-politischer Bildung, um junge Menschen mit unterschiedlichen soziokulturellen Hintergründen zu erreichen und einzubeziehen. Gesellschaftliche Realität soll abgebildet und Partizipation ermöglicht werden. Im Sinne einer Multiperspektivität und interkulturellen Öffnung in der historisch-politischen Bildung sollen Seminare und Projekte zur Zeitgeschichte entwickelt und mit Gegenwartsbezügen umgesetzt werden.
Neben der Geschichte und den Geschichten der deutschen Einwanderungsgesellschaft werden (nationale) Geschichtsnarrative kritisch hinterfragt und alternative Erinnerungsformen diskutiert, die sich ggf. auch kritisch mit den vorhandenen Formen deutscher und europäischer Erinnerungskulturen auseinandersetzen. Dazu können lokalgeschichtliche Ansätze zu bisher wenig beachteten Opfergruppen und Minderheiten zählen, wie z. B. die Auseinandersetzung mit Verfolgungsgeschichten, die bis in die Gegenwart hineinwirken. Die weitere Öffnung hin zu einer internationalen Perspektive, z. B. im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust, stellt einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einer inklusiven und multiperspektivischen Erinnerungskultur mit europäischer Perspektive dar.